Mit Höhen, Tiefen und lustigen Momenten
Es ist der schnellste Rückschlagsport der Welt und in Westerkappeln wird er nun schon seit einem halben Jahrhundert gespielt. 1966 gründeten sieben junge Männer eine Tischtennisabteilung beim TSV Westfalia; in diesem Sommer wird diese Abteilung 50 Jahre alt und hat sich zu einer der erfolgreichsten Abteilungen des Vereins entwickelt.
Zum Geburtstag gab es am Sonntag ein kleines Jubiläumsturnier mit befreundeten Mannschaften und einen dicken Bildband mit zahlreichen Erinnerungen der vergangenen 50 Jahre. Für die Westerkappelner Freunde des „Ping Pongs“ – wie die Chinesen ihren Volkssport Nummer 1 bis heute nennen – hat alles angefangen in der ehemaligen Gaststube des Hauses Halermöller (heute Friseursalon Fachwerk) nach einem Aufruf im Tecklenburger Kreisblatt (heute Westfälische Nachrichten). Der langjährige, bekannte Westerkappelner Lokaljournalist Adolf Wiartalla hatte zuvor einige Jahre höherklassiges Tischtennis bei Cheruskia Laggenbeck gespielt und hatte im Sommer 1966 die Absicht, diesen Sport auch in Westerkappeln zu etablieren.
Wiartalla war es auch, der bei besagtem ersten Treffen den Vorschlag machte, als Abteilung beim bereits bestehenden TSV Westfalia 06 zu fungieren. Zügig konnten alle Formalitäten geregelt werden, sodass die neu gegründete Mannschaft ihren Trainingsbetrieb in der Turnhalle der Grundschule aufnehmen konnte.
Nach dem Start auf wenigen, sehr einfachen Platten, konnten im Laufe der ersten Jahre weitere, bessere Platten beim ehemaligen Deutschen Tischtennismeister Hans Micheiloff gekauft werden, der in Osnabrück einen kleinen Tischtennis-Laden führte und die Bestellungen höchstselbst nach Westerkappeln auslieferte.
Sportliche Erfolge ließen dann auch nicht mehr lange auf sich warten. Schon in der Saison 1970/1971 wurde die 1. Mannschaft ungeschlagen Kreismeister und konnte den Aufstieg in die Bezirksklasse feiern.
Es sollte nur der Auftakt sein für mehrere Jahrzehnte mit Höhen und Tiefen, die in eine aktuell stark aufgestellte Abteilung gipfeln sollten. „Wir haben zur kommenden Saison fünf Herrenmannschaften“, berichtet Werner Elstrodt, der seit 1999 Spartenleiter der Tischtennisabteilung ist. „Dazu kommen drei Schüler-, zwei Jugend- und eine Damenmannschaft. Teilweise spielen wir in überkreislichen Ligen und haben auch im Nachwuchs total motivierte Jugendliche, die sich im Tischtennissport weiterbilden.“
Just vor einer Woche haben wieder vier junge Westfalia-Akteure erfolgreich den Assistenztrainerlehrgang absolviert und können nun als Übungsleiter eingesetzt werden. Trainiert wird momentan an drei Tagen in der Woche. Die Bedingungen dafür sind hervorragend. „Nach dem Bau der Zweifachhalle ist für uns vieles einfacher geworden. Wir können uns also auch bei der Gemeinde für die Unterstützung bedanken“, sagte Elstrodt am Sonntag, nachdem er selbst gerade sein Doppel im Jubiläumsturnier absolviert hatte. Jede Mannschaft hatte am Sonntag zwei befreundete Teams eingeladen und so flogen bis in die Abendstunden etliche Bälle über die Netze. Zur Belohnung gab es im Anschluss Spezialitäten vom Grill und kalte Getränke. „Ohne unsere Sponsoren wäre das alles nicht möglich“, betonte Elstrodt.
Unterstützung gab es deshalb auch für das Jubiläumsheft, dass mit einer Auflage von 200 Exemplaren in den Druck ging und gegen eine kleine Spende zum Schmökern mit nach Hause genommen werden konnte. Auf rund 100 Seiten schlägt das Heft dabei den Bogen aus den Anfängen der Abteilung in den späten 1960ern bis zu den sportlich erfolgreichen Zeiten der jüngst vergangenen Jahre. Untermalt werden die fünf Jahrzehnte dabei mit zahlreichen Fotos, bei denen der eine oder andere Tischtennis-Akteur wohl nicht mehr aus dem Lachen herauskommen dürfte. Ein paar Restexmplare sind noch vorhanden.. Wer sich oder andere also noch ein besonderes Geschenk machen möchte, kann gerne eine Mail an 