All diejenigen, die am Mittwochabend den Weg ins Hanfriedenstadion gefunden haben, um das Spiel gegen den Tabellenzweiten Arminia anzusehen, werden ihr kommen nicht bereut haben. Satte acht – teils sehr sehenswerte – Tore bekamen die Zuschauer geboten. Dabei wusste man auf unserer Seite nicht so recht, ob man optimistisch in das Spiel gehen kann oder nicht. Im Vergleich zum Sieg am letzten Sonntag fehlten aus unterschiedlichen Gründen ganze fünf Akteure. Dafür wurden mit Christian Süssenbach, Patrick Kroog und Jan Lobenberg drei erfahrene Leute hinzugeholt, die in der letzten Saison ja noch tragende Säulen waren und von daher genau wissen wie der Hase läuft. Interessant war das auch für unseren Trainer Andreas Fremann, der diese Spieler teils „noch nie gesehen“ hat.
Die Partie begann dann so wie erwartet. Arminia dominierte eindeutig das Geschehen und ließ den Ball gut laufen. Die Westfalia verschob so gut es ging, kam aber kaum einmal an die Kugel. Ärgerlich dann die Tatsache, dass man das 0:1 trotzdem nach einem Konterangriff der Arminen kassierte. Verdient war dieser Zwischenstand aber definitiv. Hätte man zu diesem Zeitpunkt eine kleine Umfrage gestartet, so hätte vermutlich kaum noch jemand auf einen Kappelner Sieg gesetzt. Doch manchmal kommt es anders…. Mit dem ersten, wirklichen Spielzug kam die Westfalia in Person von Jan Winkler nach vorne und in eine gute Schussposition. Aus gut 20 m schlenzte er den Ball sehenswert in den Knick. Das war wirklich ein Treffer aus dem berühmten Nichts und damit umso wertvoller für uns. Arminia hatte zwar weiterhin deutlich mehr Ballbesitz, doch kaum einmal eine Torchance. Eine geradezu beängstigende Effektivität bewies stattdessen unsere Mannschaft. Nach einer guten Ballstafette über Leon und Andres war plötzlich erneut Jan freigespielt, der vor dem Tor die Nerven behielt und flach ins Eck einschob (41.). Das war ganz stark gespielt! Leider ging man mit der Führung nicht in die Pause. Alex wollte einen Eckball rausfausten, doch irgendwie boxte er ihn sich ins eigene Tor. Das Flutlicht war daran sicherlich nicht ganz schuldlos. Trotzdem natürlich bitter für uns.
In der Halbzeit wechselte die Westfalia dann doppelt. Patrick kam auf die 6 und Jan Lobenberg gab sein Saisondebüt auf der gewohnten, linken Seite. Da die Arminia in der letzten Saison noch Bezirksliga gespielt hat, kannten sie Jan offensichtlich noch nicht. Man konnte jedenfalls das beobachten was es auch letzte Saison öfters zu sehen gab, wenn er mal eingewechselt wurde. Die Gegner waren einfach nur komplett überfordert und überrascht. Es dauerte folglich nur drei Minuten ehe er die erneute Führung erzielte. Dem Tor ging ein schicker Pass von Jan W. durch die Schnittstelle voraus. Extrem wichtig war dann die Tatsache, dass man sofort eine weitere Bude nachlegte. Einen weiten Pass nach links außen, den auch nur Jan erlaufen kann, veredelte er dann mit einer Maßflanke, die Andres perfekt gegen die Laufrichtung des Torhüters abnahm. 4:2, die Arena kochte! Dieser Doppelschlag schockte die Gäste sichtlich. Ihnen gelang kaum noch etwas, weder vorne noch hinten. Nicht überraschend dann der fünfte Treffer für die Westfalia. Erneut war es Jan Lobenberg, der seinem Gegenspieler enteilte. Er scheiterte zwar am Arminenschnapper, doch den Abpraller nahm Andres aus rund 20 m direkt aus der Luft und er brachte die Kugel tatsächlich im Tor unter. Dieser Treffer war die Vorentscheidung, was man an der Körpersprache beider Mannschaften leicht ausmachen konnte. Es hätte jetzt sogar noch schlimmer kommen können für die Gäste. Sie machten hinten auf und liefen bereitwillig in einen Konter nach dem anderen. In dieser Phase ließ dann die zuvor perfekte Effektivität zu wünschen übrig, weshalb kein weiteres Tor für uns mehr fiel. Stattdessen verkürzten die Arminen in der 88. Minute durch einen schicken, direkten Freistoß noch auf 3:5. Das war uns aber herzlich egal, denn der Sieg geriet nicht mehr in Gefahr und die große Überraschung war somit wenig später perfekt.
Dieser Dreier zeigt einmal mehr was bei uns eh alle wussten. Es gibt keine unschlagbaren Mannschaften in dieser Liga. Auch nicht wenn sie aus Ibbenbüren kommen! Weiter geht’s für uns am kommenden Sonntag auswärts beim verlustpunktfreienTabellenführer - der ISV. Anstoß ist dort ausnahmsweise erst um 17.00 Uhr. Das Spiel wird für unser Team sicherlich noch ein Level härter werden, aber chancenlos ist man mit der richtigen Einstellung auch dort nicht.
Bis dahin!
Aufstellung:
Schweer – Klevno, Süssenbach, Topal, Schönfeld – Rieger (46. Kroog), Schulte, Lutterbeck, Fischer (46. Lobenberg) – Valle (80. St. Kenning), Winkler
Tore:
0:1 Mahmutovic (17.), 1:1 Winkler (24.), 2:1 Winkler (41.), 2:2 Eigentor (43.), 3:2 Lobenberg (48.), 4:2 Valle (53.), 5:2 Valle (64.), 5:3 Mahmutovic (88.)