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Fußball: Nichts für schwache Nerven – Westfalia siegt mit 7:6 n.E.

Trotz absoluten Mistwetters sahen mehrere hundert Leute am Donnerstagabend das Entscheidungsspiel um Platz 2 gegen GW Steinbeck II in Laggenbeck. Und sie dürften ihr kommen nicht bereut haben, zumindest wenn sie es mit der Westfalia hielten.

Nach aufreibenden 120 Minuten, die sechs Tore und zwei Platzverweise zu bieten hatten, fiel die Entscheidung erst vom Punkt für die Westfalia. Dabei musste das Team knapp 90 Minuten in einfacher Unterzahl, 25 Minuten in doppelter Unterzahl und die letzten 12 Minuten sogar in dreifacher Unterzahl überstehen. Doch der Reihe nach.

Alles begann wie gewünscht. Wieder einmal gelang der Mannschaft das frühe 1:0. Christian Süssenbach erzielte es mit einem wunderbar gezwirbelten Schuss in den Knick aus gut 20 m. Weltklasseschusstechnik munkelte man auf der Tribüne. Doch leider ging es so nicht weiter. Eine Unaufmerksamkeit genügte und der Steinbecker Stürmer war im 16er im 1gegen1 Duell. Plötzlich sank er danieder und verletzte dabei auch noch Manni. Dieser hielt bis zur Halbzeit durch, musste dann aber raus. Diagnose: Bänderriss. Zu allem Überfluss gab es auch noch Elfmeter, welcher vom Steinbecker Captain zum 1:1 genutzt wurde. Das Spiel blieb offen und vor allem die Defensivreihen offenbarten etliche Schwächen und Nachlässigkeiten. Es war dann aber wieder die Westfalia, die in Führung ging. Nach einer Hereingabe von rechts nahm Christian das erste Mal in seinem Leben den Ball mit dem Spann und hämmerte die Kugel mit Hilfe der Unterkante der Latte zum 2:1 rein. Zwei Traumtore in so einem Spiel => Westfalialegende!! Was jetzt folgte kannten alle beteiligten schon. Wieder ein Pass der Steinbecker in die Spitze, Linienrichter im Tiefschlaf und Stürmer fällt im 16er. Obwohl der Ball mehr als nur leicht vom Westfaliaverteidiger gespielt wurde ertönte erneut der Elfmeterpfiff. Eine gewagte Entscheidung. Den Steinbeckern wars egal, erneut traf ihr Captain vom Punkt. Und weiter ging es Schlag auf Schlag, sodass der Stadionsprecher mit den Torschützen kaum hinterher kam. Nur wenige Minuten später ging Kappeln erneut in Front. Nach einem Freistoß startete Viktor passend in den Raum und traf endlich einmal wieder. Neuer Spielstand also 3:2. Doch was soll man sagen. Es kam wie es kommen musste. Es lief die 32. Minute, als der Schiedsrichter erneut ein Foul gesehen hatte. Diesmal gab es zwar nur Freistoß, doch das Ergebnis war am Ende das gleiche: Tor und damit 3:3. Puuuh, dachte man sich auch draußen. Das reicht doch eigentlich für eine Halbzeit an Aktion. Doch weit gefehlt. Einem Sven Rieger sind solche Gedanken nämlich fremd. Ebenso wie vorsichtige Zweikampfführung, wenn man bereits die ultimativ letzte Ermahnung des Schiedsrichters erhalten hat. Grätsche, Pfiff, Gelb-rot. Ärgerlich, dachte sich auch Nico Kenning, der schon zur Einwechslung bereit stand und sich nun doch nur weiter warm halten durfte.

Die Stimmung in der Kabine war von Ärger und Trotz geprägt, aber nicht von Resignation, was man auch dem weiteren Spielverlauf anmerken konnte. Es kam jetzt Steffen „Fiete“ Christoffer ins Spiel und er hatte mit Nicolas und Christian die Aufgabe das Mittelfeld zu dritt zusammen zu halten und die Defensive zu unterstützen, indem die Steinbecker Passgeber besser gestört werden. Dies sollte dann auch ziemlich perfekt gelingen. In Unterzahl war man die klar überlegene Mannschaft, d.h. man hatte nach vorne hin gute Chancen und nach hinten hin stand man endlich wieder gewohnt sicher. Leider gelang nicht der erlösende vierte Treffer. Die besten Möglichkeiten hatten Mesut und Christian, die aber jeweils am Steinbecker Schnapper scheiterten.

Als der Abpfiff ertönte sprach immer mehr für Steinbeck, denn irgendwann musste sich unsere Unterzahl eigentlich mal auszahlen. Zunächst versuchte die Westfalia weiter Druck auszuüben, doch nachdem Christian in der 95. Minute für ein 08/15 Foul ebenfalls die Ampelkarte sah, war klar, dass es primär noch ums verteidigen ging. Die Abwehrschlacht begann und Steinbeck kam auch zu einigen Möglichkeiten, die aber meist aus Standards oder Einzelaktionen resultierten. Überzahlspiel im Allgemeinen, scheint nicht ihre Stärke zu sein. Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit der Verlängerung musste dann auch noch Mesut vom Platz. Er ist umgeknickt, Diagnose: Bänderriss. Gute Besserung an beide Verletzten auch noch mal von dieser Stelle. Das bedeutete auch, dass unsere Mannschaft die letzten gut 10 Minuten mit 8 gegen 11 spielte. Vielleicht zahlte es sich jetzt aus, dass man im Training eigentlich immer irgendwelche Übungen in Unterzahl absolviert. Jedenfalls brachte die Mannschaft das 3:3 irgendwie über die Zeit, auch wenn am Ende kaum ein Westfaliaakteur noch ohne gelbe Karte und ohne Krämpfe war.

Es kam also zum Elfmeterschießen und damit zur ultimativen Prüfung für unseren Schlussmann und Kapitano Nico Bonkowski.

Steinbeck begann – Tor

Munsberg für Kappeln – Kalt wie nur geht: 1:1

Steinbeck – Murmel rausgekatzt von Bronko

Christoffer für Kappeln – Auch der Steinbecker Torwart hält

Steinbeck – drittes Elfmetertor ihres Captains: Respekt

Koslow für Kappeln – Unter die Latte. Ganz stark: 2:2

Steinbeck – Erneut Bonkowski als Elfmetertöter unterwegs. Jubel wird schon größer

Engelhardt für Kappeln – drin die Kirsche 3:2

Steinbeck – Sie mussten treffen… und taten es

Immig für Kappeln – Vielleicht gut, dass ihm nicht klar war, dass sein Schuss der Entscheidende ist. Von wegen Druck und so. Er traf  jedenfalls und nachdem sämtliche 18 Spieler auf ihn losstürmten begriff auch Luki, dass es geschafft war.

Danach feierte die Mannschaft noch etwas und begann die Wunden zu lecken. Denn die Pause ist mehr als kurz. Zwar werden mit Mesut und Manni zwei Spieler Sonntag sicher fehlen, aber der Kader ist breit genug um diese Ausfälle zu kompensieren. Hoffen wir jetzt mal….

Ein Dank nochmal an unsere Fans und Ultras, die, von Chef Hooligan Phantom angeführt, beste Stimmung machten. Das muss Sonntag auch nochmal so sein!!

Anstoß zum definitiv letzten Saisonspiel ist am Sonntag, den 16.06.13 um 15.00 Uhr auf dem Sportplatz von SW Esch. Bis dahin !

 

Aufstellung:

Bonkowski – Bürgel (46. Christoffer), Kröner, Munsberg, Topal – Fischer, Süssenbach, Rieger, Reimann (85. Engelhardt) – Koslow, Wolf (70. Immig)

 

Tore:

1:0 Süssenbach (5.), 1:1 Büchter (9., FE), 2:1 Süssenbach (14.), 2:2 Büchter (19., FE), 3:2 Wolf (26.), 3:3 Reppenhagen (32.)

 

Bes. Vorkommnisse:

Gelb-Rot: Rieger (35.), Süssenbach (95.)